Unsere Kinder

Bei der Erziehung unserer Kinder ist es mir wichtig, dass sie sich eine eigene Meinung bilden können und unsere Meinung kritisch hinterfragen. 

Natürlich wäre es dann angenehm, sie würden dann auf das gleiche Ergebnis kommen, wie wir. 

Welche Meinung hat also unserer Großer (7 Jahre alt) zu den Windrädern im Forst? Spoiler: aktuell noch keine. Denn er hat sich mit unterschiedlichen Umweltthemen auseinandergesetzt, sie aber natürlich noch nie miteinander komplett im Gesamtkontext betrachtet.

Unsere Herausforderung

Unsere Herausforderung für die kommenden Wochen ist also, unser Kind trotz unserer Vormeinung neutral zu informieren und zu befragen. Vielleicht erfahren wir kurz vor der Wahl, welche Entscheidung er treffen würde. Ich werde unsere Gespräche dazu aufschreiben. Warnung an alle, die zielorientierte Erzählungen bevorzugen: Es besteht das Risiko, dass unsere Gespräche Zick-Zack laufen, dass wir vielleicht über komplett andere Themen sprechen UND wir mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein werden.

Tom (7) hat schon vor längerer Zeit bei Sendung mit der Maus alle Folgen zum Thema Umwelt gesehen.
Dazu habe ich ihm noch das Video zur Atomkraft gezeigt.
Ich: "Du hast dir die ganzen Videos angeschaut."
Tom: "Welche?"
Ich: "Na die von der Sendung mit der Maus."
Tom: "Das mit dem Windrad."
Ich: "Was noch?"
Tom: "Etwas mit einer Riesensäge."
Ich: "Die ganzen Umweltthemen, Tom."
Tom: "Windräder, Solarzellen. Man kann mit Sand Solarzellen bauen. Ja das kann man wirklich!"
Ich: "Wie kann man denn noch Strom erzeugen?'
Tom: "In ein besonderes Fahrrad treten?" Und was noch?
Ich: "Ich hatte dir doch noch nebenbei das Video mit den Atomkraftwerken gezeigt."
Tom: "Hilfe, Umweltverschmutzung!" (Schreit dazu theatralisch).
Ich: "Hatten die das so erklärt?"
Tom: "Da kommen doch so welche Rauchdinger raus oder?" Der Papa ruft schmunzelnd rein: "Das ist Wasserdampf."
Ich: "Was hast du denn gelernt, wofür brauchen wir überhaupt Strom?"
Tom: "Elektroautos, Computer."
Ich: "Was noch?"
Tom: "Telefon, Fernsehen, Uhren.. Ähm... So welche Hörboxen brauchen Strom. Wars das?"
Ich: "Weiß ich nicht, das ist ja keine Abfrage. Ich möchte nur verstehen, was du meinst."
Tom: "Noch für Steckdosen, damit wir Dinge laden können."
Ich: "Und... meinst du wir kommen ohne Strom klar?" Ok, mit ist eine Suggestivfrage rausgerutscht.
Tom (denkt lange nach): "Mit Kerzen vielleicht?"
Ich bin mir nicht sicher, ob wir es rechtzeitig bis zum Bürgerentscheid schaffen, die Meinung unseres Großen dazu zu erfahren.